Elijona B.: Wie man Wertschätzung für die Vielfalt unserer Welt entwickelt

Mein Name ist Elijona B., und ich bin 20 Jahre alt. Im Jahr 2022 habe ich erfolgreich meine Lehre als Kauffrau EFZ Bank mit der Berufsmaturität abgeschlossen. Seitdem arbeite ich als Junior-Trainee im Bereich Firmenkunden bei der Zürcher Kantonalbank und werde ab Juli meine Tätigkeit als Geschäftskundenbetreuerin aufnehmen. Ab September plane ich, Betriebsökonomie an der ZHAW in Winterthur zu studieren.

Ich bin in der Schweiz geboren und aufgewachsen, jedoch habe ich albanische Wurzeln. Meine Eltern sind ursprünglich aus dem Kosovo und vor zwanzig Jahren in die Schweiz ausgewandert. Sie standen mir immer zur Seite und haben mich in Allem unterstützt. Trotz ihrer starken Überzeugung von der Wichtigkeit guter Bildung konnten sie mir aufgrund ihrer begrenzten Deutschkenntnisse oft nicht bei schulischen Herausforderungen helfen. Diese Sprachbarriere machte es schwierig für sie, mich bei Hausaufgaben oder Verständnisfragen zu unterstützen. Dadurch war ich häufig dazu gezwungen, Lösungen selbstständig zu finden und auf die Hilfe von Lehrern und Freunden angewiesen zu sein.

Stärke und Entschlossenheit entwickelt, um Herausforderungen anzugehen

Darüber hinaus fühlte ich mich in der Schule oft minderwertig, was mein Selbstbewusstsein weiter beeinträchtigte. Die kulturellen Unterschiede und gelegentliche Vorurteile machten es nicht einfacher, sich vollständig akzeptiert zu fühlen. Dennoch entwickelte ich mit der Zeit eine Stärke und Entschlossenheit, mich trotz dieser Herausforderungen weiterzuentwickeln und meine Ziele zu verfolgen.

In der 6. Klasse stand ich vor der Entscheidung, ob ich für die Real- oder Sekundarschule geeignet war. Es war eine Zeit der Unsicherheit und Zweifel, die mich dazu brachte, nach zusätzlicher Unterstützung zu suchen. Deshalb entschied ich mich zur Teilnahme am Programm CHANSON – das war eine Wende in meinem Bildungsweg. Ich bin sehr dankbar, dass ich daran teilnehmen konnte. CHANSON hat mir nicht nur geholfen, meine schulischen Schwächen zu überwinden, sondern auch unterstützende Lehrpersonen und Freunde zu finden. Ich traf viele andere Schülerinnen und Schüler, die ähnliche Herausforderungen erlebten, was mir das Gefühl gab, nicht alleine zu sein. Mit einigen von ihnen bin ich bis heute befreundet.

Wertvolle Beziehungen aufgebaut, persönliches Wachstum erlebt

Durch CHANSON bot sich mir die Möglichkeit, die Sekundarschule zu besuchen. Der Start war herausfordernd und holprig. In der 2. Sekundarstufe stand ich vor der Aufgabe, eine Lehrstelle zu finden. Das Verfassen von Bewerbungen bereitete mir grosse Schwierigkeiten und führte oft zu Selbstzweifeln. Wiederum kam mir CHANSON zu Hilfe. Insgesamt verschickte ich zwanzig Bewerbungen und wurde zu zahlreichen Vorstellungsgesprächen eingeladen. Am Ende hatte ich die Wahl zwischen vier Lehrbetrieben und entschied mich für meine jetzige Arbeitgeberin, die Zürcher Kantonalbank.

Meine Erfahrungen haben mich gelehrt, dass Hindernisse und Unterschiede nicht unüberwindbar sind. Sie können uns vielmehr dabei helfen, stärker zu werden und eine grössere Wertschätzung für die Vielfalt unserer Welt zu entwickeln. Auf meiner Bildungsreise habe ich nicht nur berufliche Ziele erreicht, sondern auch persönliches Wachstum erlebt und wertvolle Beziehungen aufgebaut. Ohne CHANSON wäre ich definitiv nicht dort, wo ich heute stehe.