Angebot

Gerechte Chancen:

Was bieten wir?

Angebot

Die Allianz Chance+ kombiniert die konkreten Erfahrungen aus wirksamen Projekten mit Erkenntnissen aus der Forschung und formuliert diese in Handlungsempfehlungen für Schulpraxis und Bildungspolitik um.

Was bieten wir Ihnen?

Wir bieten verschiedene Unterstützungsangebote für Schulen, Lehrpersonen sowie weitere Interessierte, die sich aktiv für Chancengerechtigkeit im Jugendalter einsetzen möchten.

Wir beraten und unterstützen Schulen, die eigene Förderprogramme aufbauen wollen, bei allen Fragen rund um den Aufbau des Angebots.


Wir unterstützen Lehrpersonen mit konkreten Handlungsempfehlungen. Zudem arbeiten wir an Hilfeleistungen für die Zusammenarbeit mit Eltern (Infoblatt/Broschüren) und anderen Zielgruppen.


Wir stellen für Bildungspolitiker:innen, Wissenschaftler:innen und Interessierte aus der Zivilgesellschaft, die politisch aktiv werden möchten, Hintergrundwissen zur Verfügung. Dazu gehören kantonale Richtlinien und Rahmenbedingungen, aktuelle Vorstösse, Studien, Medienartikel und Statistiken. Die Sammlung wird laufend ergänzt.

Praxistipps von Vorstandsmitgliedern

In regelmässigen Abständen geben unsere Vorstandsmitglieder konkrete Tipps, wie Förderprogramme gelingen können.

Meine Mutter pflegte mich mit den Worten zu motivieren: «Übung macht den Meister». Nicht immer erzeugte dies die höchsten der Gefühle in mir, zum Beispiel wenn die Kopfrechnungen mich überforderten. Aber das Mindset, das meine Mutter in mir weckte, war klar: Mit Anstrengung und Zielstrebigkeit wachsen Fähigkeiten. Eine allfällige Begabung spielt eine untergeordnete Rolle.

Die Hirnforschung führt uns klar vor Augen, wie veränderbar unser Gehirn ist. Wenn wir es brauchen und Neues lernen, werden bis ins hohe Alter neue Verbindungen zwischen Nervenzellen gebildet und vorhandene verstärkt, was in direktem Zusammenhang steht mit Intelligenz und Kompetenz. «Use it or loose it» heisst ein geflügeltes Wort und meint, dass das Gehirn nicht in seiner Funktionstüchtigkeit vererbt, sondern bei häufigem Gebrauch immer besser und effizienter wird.

Carol Dweck, Psychologieprofessorin in Stanford, zeigt In ihren Forschungen, dass die Überzeugungen von Menschen über die Entstehung von Fähigkeiten oder Intelligenz sich in zwei Gruppen einteilen lassen. Wer glaubt, dass seine Fähigkeit, Sprachen zu erlernen, von den Eltern vererbt wurde, der hat ein statisches Mindset. Wer hingegen glaubt, dass jeder Mensch Sprachen lernen kann und dieses Lernen vom aktiven Interesse und der Zeit, die mit diesem Erlernen verbunden ist, abhängt, der hat ein dynamisches Mindset.

Menschen mit statischem Mindset sind bei Misserfolgen schnell entmutigt – sie geben auf. Das Scheitern scheint für sie ein Hinweis zu sein, dass ihnen die Fähigkeiten fehlen. Menschen mit dynamischem Mindset hingegen lassen sich durch Schwierigkeiten nicht entmutigen, sondern versuchen mit intelligenten Strategien weiterzukommen – und scheuen keine Anstrengung auf diesem Weg. Letztlich erfahren sie, dass sich ihre Bemühungen lohnen, dann nämlich, wenn sie erleben, dass sie erfolgreich ihre Ziele erreichen.

Wenn also Lehrpersonen Schülerinnen und Schüler richtig loben wollen, dann sollten sie das Interesse und die Anstrengung ihrer Schützlinge loben. Auf diese Weise unterstützen Lehrpersonen ein dynamisches Mindset, eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche, motivierte Schullaufbahn und lebenslanges Lernen.

Literaturtipp: Dweck, Carol: Selbstbild. Piper Verlag 2017.

«Wer nicht deutscher Muttersprache ist, darf im Prüfungsteil Mathematik ein zweisprachiges Wörterbuch «Muttersprache – Deutsch» einsetzen.» So steht es in den Erläuterungen zur zentralen Aufnahmeprüfung in die Zürcher Kurzgymnasien. Wow, denke ich, endlich!
«Das ist schon o.k., aber es nützt gar nicht so viel», sagt Urim. «Nur weil ich einzelne Wörter erkenne, heisst das noch lange nicht, dass ich den Sinn richtig erfasse.» «Ganz genau», bekräftigt Vlora. Sie ist Berufsmaturandin am KV. «Aber wir haben eine Lehrerin, die macht das genial: Die ersten fünf Minuten jeder Prüfung dürfen wir noch nicht schreiben. Alle müssen erst mal die Aufgaben durchlesen. Wenn eine Aufgabenstellung unklar ist, darf man fragen. Erst nach diesen fünf Minuten ist es erlaubt, den Stift in die Hand zu nehmen und zu schreiben. Das ist super: Wir sind dann alle sicher, dass wir die Aufgaben richtig verstanden haben und unser Wissen gezielt anbringen können.»